Studiegids

nl en

Tutorial Latein: Die lateinische Ekloge in Antike, Mittelalter und Früher Neuzeit

Vak
2012-2013

Admission requirements

This course is open to MA and research MA students in Classics and Ancient Civilizations (specialization Classics).

Description

Zu den erfolgreichsten Textformen der lateinischen Literatur zählt die Ekloge, deren lebendige Geschichte sich von der Antike bis weit in die Neuzeit verfolgen läßt. In Wechselgesängen tauschen sich Hirten über die Sorgen des alltäglichen Lebens aus und besingen die Liebe und die Schönheit der Natur. In vielen Eklogen trügt die vordergründige Idylle der Schäferpoesie, und die ländlichen Protagonisten dienen den Verfassern dazu, einen Bezug zur Gegenwart herzustellen und Kritik an den zeitgenössischen Verhältnissen zu üben.

Schon die großen Dichter der karolingischen Epoche schreiben in Anlehnung an die Vorbilder Vergil und Calpurnius Siculus‚ Carmina bucolica, unter denen die allegorisierende, Ecloga Theoduli und die Gedichte Modoins und Alkuins herausragen. Im Hochmittelalter greifen Autoren wie Metellus von Tegernsee und Johannes von Garlandia die Form der Ekloge auf, in der beginnenden Renaissance sind es neben der Trias der italienischen Literatur, Dante Alighieri, Francesco Petrarca und Giovanni Boccaccio, auch Giovanni del Virgilio, Giovanni Pontano, Antonio Geraldini, Baptista Mantuanus oder Tito Vespasiano Strozzi, die das Genre um wirkmächtige neue Beispiele bereichern. Zahlreiche Poeten der Neuzeit nutzen die Ekloge, um im Gewand der Hirtendichtung Zeitkritik zu üben und politische Mißstände aufzudecken. Die großen neulateinischen Dichter des europäischen Humanismus lassen sich in diesem Kreis finden, unter ihnen Johannes Camerarius, Simon Lemnius und Johannes Bocer, doch darüber hinaus viele unbekannte Autoren, die noch entdeckt werden können.

Wir wollen die lange Erfolgsgeschichte der bukolischen Lyrik an ausgesuchten Beispielen über die Jahrhunderte hinweg verfolgen und zugleich ihre Fähigkeit zur Anpassung und Erneuerung untersuchen. Die Texte werden von uns im Verlauf des Seminars zur Verfügung gestellt.

Course objectives

  • Überblick über die Gattungs- und Rezeptionsgeschichte der Ekloge;

  • Wissenschaftliches Arbeiten: Textanalyse, Recherche und kritische Reflexion von Forschungsliteratur;

  • Mündliche Präsentation von Textmaterialien und Forschungsfragen, Erstellung von hand-outs, ggf. Gebrauch von multimedia;

  • Im Fall von 10 EC schrifltiche Hausarbeit: strukturierte Darstellung von Forschungsergebnissen und eigenständigen Analysen.

Timetable

Note that this course has irregular meetings during the second semester. See timetables Classics and Ancient Civilizations

Der Schwerpunkt des Tutorials liegt auf der mittellateinischen Literatur. Die Einführung in die antike Gattungsgeschichte findet 14-tägig in semester 2, blok 3, statt. Die Sitzungen mit professor Bernd Roling (mittellateinische Literatur) werden als Blockseminar in der Zeit zwischen dem 4. und 8. März angeboten.

Zwei weitere Sitzungen in blok 4 sind den mündlichen Präsentationen der Studierenden und ihrer Diskussion vorbehalten.

Mode of instruction

Lecture, seminar, independent research

Assessment method

Zum Erwerb von 5 EC:

  • Lektürepensum, 30%

  • Mündliche Präsentation, 70%

Zum Erwerb von 10 EC:

  • Lektürepensum, 20%

  • Mündliche Präsentation, 40%

  • Wissenschaftliche Hausarbeit (8-10 Seiten), 40%

Blackboard

Die Textmaterialien werden als reader rechtzeitig bereit gestellt. Der Reader ist über blackboard verfügbar.

Reading list

Die angegebene Literatur muß nicht selbst angeschafft werden. Die Textmaterialien werden als reader zur Verfügung gestellt:

  • Dante Alighieri, Le Ecloghe, hg. von G. Brugnoli/R. Scarcia, Mailand/Neapel 1980;

  • Francesco Petrarca, Bucolicum Carmen, hg. von Luca Canali, Lecce 2005;

  • Das Carmen bucolicum des Antonio Geraldini, hg. von Sigrun Leistritz, Trier 2004;

  • Joachim Camerarius, Eclogae, hg. von Lothar Mundt, Tübingen 2004;

  • Simon Lemnius, Bucolica, hg. von Lothar Mundt, Tübingen 1996;

  • William Leonard Grant, Neo-Latin Literature and the Pastoral. Chapel Hill 1965;

  • Helen Cooper, Pastoral. Medieval into Renaissance. Ipswich 1977;

  • Margarethe Stracke, Klassische Formen und neue Wirklichkeit. Die lateinische Ekloge des Humanismus. Gerbrunn 1982;

  • Konrad Krautter, Die Renaissance der Bukolik in der lateinischen Literatur des XIV. Jahrhunderts: Von Dante bis Petrarca. München 1983.

Registration

Via uSis

Contact

Mw. Prof. dr. A.B. Wessels

Remarks

The teacher will speak in German, students can also speak English